Grabstätten im Feld 11

 

Erwin und Friedrich Voit

Foto Friedrich Voit
Bildrechte Geschichtswerkstatt Zirndorf
Friedrich Voit

Geboren ist Friedrich (genannt Fritz) Voit im August 1885 in Epe, Kreis Ahaus in Westfalen. Ein Jahr später kam er mit seinen Eltern nach Zirndorf. Die Familie wuchs ständig, Friedrich bekam mehrere Geschwister. In einer Metallwarenfabrik erlernte er das Metalldrücker- und Flaschnerhandwerk. Nachdem er den Wehrdienst absolviert hatte, heiratete er im August 1908 Anna Margarete Röschlein. Deren Vater war auch Flaschner.  

Zur gleichen Zeit bot Fritz Voit, der in der Austraße wohnte, auch seine Dienste als Zeremonienmeister an. Der Volksmund nannte diese Leute Hochzeitslader. Im Jahre 1913 kandidierte er für die Vertreterversammlung der Ortskrankenkasse und wurde in den Ausschuss gewählt. Der Sohn Erwin ist als drittes Kind im November 1913 geboren, nachdem in den Vorjahren das erste Kind nur einige Monate lebte und das zweite Kind eine Totgeburt war.

Im Ersten Weltkrieg war Fritz Voit an der französischen Westfront eingesetzt. Er wurde dafür mehrfach ausgezeichnet. Weil er sich nach dem Krieg selbständig machen wollte, kaufte er im Jahre 1919 vom Glasschneider Viktor Scheidig das Haus Nummer 398, das später die Adresse Bogenstraße 7 erhielt. Im Jahre 1922 bestand Voit die Meisterprüfung als Metalldrücker beider Handwerkskammer Mittelfranken in Nürnberg. Er begann in seiner Werkstatt mit der Fabrikation von Metallspielwaren. Bald stellte er Spielzeug-Trompeten her und bekam im Volksmund den Namen „Trompeter-Voit“. Die Geschäfte gingen gut und er konnte sowohl Gesellen und Arbeitsmädchen als auch Lehrlinge einstellen.

Voit war sozial eingestellt und beliebt bei seinen Beschäftigten. Anlässlich seines 50. Geburtstages lud er die Belegschaft zu einem Betriebsausflug auf den Appelsberg bei Pommelsbrunn ein. Im Jahre 1927 wurde Voit in die Wohnungskommission des Stadtrats berufen. Dort war er Vertreter der Vermieter. Dem Stadtrat selbst gehörte er jedoch nicht an.

Fritz Voit war in Zirndorf eine angesehene Persönlichkeit. In mehreren Vereinen bewies er sein Können, beispielsweise bei der Königlich Privilegierten Schützengesellschaft und beim Sängerbund. Außerdem liebte er die Geselligkeit und die Kartelrunde mit anderen Honoratioren.

Sohn Erwin Voit heiratete 1941 Lona Meyer aus Altenberg. Sie hatten zwei Kinder. Als Beruf ist Klempner in der Einwohnerkartei notiert. Gearbeitet hat er in der Waggon- und Flugzeugfabrik Bachmann und von Blumenthal in Fürth. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er mehrfach zur Wehrmacht eingezogen.

Fritz und Anna Margarete Voit starben beide im Jahre 1963. Der Sohn war bereits nach dem Krieg in die Firma eingetreten und seitdem auch Teilhaber, weshalb die Firma schon lange Fritz° und Erwin Voit hieß. Inzwischen wurden weitere mechanische und nichtmechanische Spielwaren produziert. Auch Puppenwagen standen im Prospekt.

Erwin Voit starb im Jahre 1995, seine Frau Lona zwei Jahre später.

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