Eine Besonderheit der St. Rochus-Kirche sind die 45 Gemälde an der Empore. Sie zeigen in interessanter Kombination Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Entstanden um 1714 lehnen sie sich stark an die Vorlagen von Matthäus Merian an.
Seit 305 Jahren hat unsere St. Rochus-Kirche einen kostbaren Schatz. Das sind die 45 Gemälde an den Emporen. Wer regelmäßig zum Gottesdienst geht, sieht alle diese Gemälde, aber, wer nimmt sie als kostbare Kunstwerke wirklich wahr?
Was wir heute als selbstverständlich ansehen, war für die Zirndorfer Gemeinde am Anfang des 18. Jahrhunderts eine ungeheuer große Aufgabe. Nach den großen Schäden im 30-jährigen Krieg, bei dem die Hälfte der Zirndorfer Bevölkerung ums Leben kam, musste die gesamte Innenausstattung der Kirche erneuert werden. Dabei entschieden sich die Zirndorfer dafür, die leeren Flächen an den Emporenbrüstungen mit Gemälden zu biblischen Themen zu versehen. Als Vorlage diente die damals sehr gebräuchliche Merianbibel von 1705 mit ihren vielen kostbaren kolorierten Kupferstichen von Matthäus Merian.
Wir wissen leider bis heute nicht, wer die Bilder damals gemalt hat, wir wissen nur, wer sie bezahlt hat. Das war der Leichendorfer Müller Johann Georg Siebenkäß mit seiner Frau Walburgis. In zwei Gemälden an der Orgelempore hat er sich als großzügiger Spender verewigen lassen.
Im Jahr 1714 wurden die Gemälde an den Emporen angebracht. Damals gab es noch nicht den barocken Hochaltar, der erst 12 Jahre später dank einer Spende eines Nürnberger Kaufmanns errichtet wurde. Seit über 300 Jahren können also die Gottesdienstbesucher in St. Rochus diese Auswahl an Bildern zur biblischen Geschichte anschauen und sich daran erfreuen.
Reinhard Eisenberg
Rund-Um-Blick auf die Emporenbilder
Übersichtsplan zu den 45 Emporenbildern
Hiskia zeigt dem König die Schätze des Tempels (vermutlicher biblischer Hintergrund)
Landschaftsdarstellung
Landschaftsdarstellung
Landschaftsdarstellung
David als Psalmensänger
Musizierende Engel
Musizierende Engel