Urkunde von 1925

Die jüngste der sechs im Turmknopf geborgenen Ur-kunden stammt aus einer Zeit, die in dem Schrift¬stück mit "Nachwirkungen des Weltkrieges und der unheilvollen Inflation" beschrieben wird. Anlaß für die Reparatur am Kirchturm war die windschief gewordene Stange, die ein Abstürzen von Stern und Fahne befürchten ließ. Unter Leitung von Oberinspektor Ritter aus Nürnberg nahmen daher Zimmermeister Ludwig Fröbe, Spenglermeister Leonhard Meyer und Sohn Paul aus Zirndorf sowie Schieferdeckermeister Oeser aus Fürth im August 1925 die Spitze des Kirchturms von der Laterne aus herunter. Knopf, Fahne und Stern wurden ausgebessert und nach 14 Tagen wieder an Ort und Stelle gebracht.
In der von Jean Balzer gestalteten Urkunde vom 1. September 1925 wird darauf hingewiesen, daß den fünf vorhandenen Urkunden diese neue hinzugefügt wird. Außerdem werden Kriegsmarken, Notgeldscheine und Fotografien aus dem Innern der Kirche beigefügt. Beklagt wird mit deutlichen Worten, wie die Bevölkerung unter den Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges (1914 - 1918) leidet: Den Arbeiterstand drückt die Arbeitslosigkeit, die Landwirtschaft seufzt unter Steuern und Umlagen, die Industrie geht an Geld- und Kreditmangel zugrunde.
An der Spitze der Evang.-Luth. Kirchengemeinde standen damals als 1. Pfarrer Klaus Glenk (1922 - 1946) und als 2. Pfarrer Georg Heydner (1923 - 1934). Als Hilfsgeistlicher wirkte außerdem Pfarrer Heinrich Koch. Die Urkunde ist außerdem unterschrieben von Kantor und Organist August Roscher, Mesner Adam Auerochs sowie den drei Kirchenpflegern Ludwig Kreß, Albert Reutter und Christ of Schmidt.
Zirndorf war seit 13 Jahren Stadt. An der Spitze der Stadtverwaltung standen 1. Bürgermeister Dr. Harms Beer, als 2. Bürgermeister Anton Emmerling und 3. Bürgermeister Aign. Die Stadt hatte damals 6273 Einwohner.
Mitglieder des Kirchenvorstandes waren Johann Bar-denbacher, Georg Bürckstümmer, Hans Edel, Konrad Haas, Leonhard Hörndlein, Johann Georg Kiskalt, Wolfgang Lösel, Adolf Mark, Johann Prütting, Georg Thoma aus Zirndorf sowie Wolfgang Drechsler von Kreutles, Georg Elkar von Altenberg, Georg Huber von Dambach, Johann Stahl von Oberasbach. Generalfeldmarschall von Hindenburg war Reichspräsident. An der Spitze des Bezirksamtes Fürth stand Oberamtmann Bracker.

Urkunde von 1925
Bildrechte Roland Hohe

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